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Presse

Sächsische Zeitung und Woche der Sonne:

Gerd Lehmann vor seiner Öko Pensionenergieland-lausitz.de

Gerd Lehmann steht vor seiner Öko-Pension in Spremberg.

Er gewinnt aus Sonnenenergie Wärme und Strom für sein Unternehmen. Foto: Wolfgang Wittchen 

 

Sächsische Zeitung Dienstag, 29. Mai 2007

 

Durch die Pressepräsentation der IBA tätigte die „Sächsische Zeitung“ in der „Öko- Wellness- Pension“ ein Interview mit Übernachtung

 

Robinson Crusoe der Neuzeit auf der Öko-Insel
Von Ralf Krüger

Gerd Lehmann baut im Schatten des Kraftwerks Schwarze Pumpe an einer Existenz ohne Kohle.

Öko-Lehmann kommt aus Wolkenberg. Das ist wichtig. Denn der Ort zwischen Senftenberg und Cottbus liegt nicht etwa in den Wolken, sondern unter der Erde. Er wurde abgebaggert, das war in der Wendezeit. Seitdem hasst Gerd Lehmann die Kohle. Sie hat ihm die Heimat genommen, später auch den Job als Energietechniker in Kokerei Schwarze Pumpe. „Die Leute hier haben doch alle ein Brikett vor dem Kopf“, sagt der füllige Grauhaarige.

Ununterbrochen hastet er durch sein 1300 Quadratmeter großes Refugium aus Solarzellen, Erdkollektoren und Luftwärmepumpen. Der 56-Jährige hat immer schwer zu tun. Die Azubis aus der Berufsoberschule, die wochenweise bei ihm wohnen, lächeln manchmal über den Mann mit den grünen Ideen in der blauen Latzhose. Aber: So billig wie hier können sie nirgendwo schlafen. Der Einstiegspreis liegt bei acht Euro pro Nacht. Weil Lehmann Energie spart.

Das Einfamilienhaus, das ihm die DDR 1988 als Ersatz für die verlorene Heimat an den Rand von Spremberg stellte, hat er zur Öko-Pension umgebaut. Mit 14 Zimmern, inklusiv Ferienwohnungen und einem Außenschwimmbad. Von der Terrasse hat er gute Sicht auf das Kraftwerk Schwarze Pumpe, im Nachbargrundstück wiehern die Pferde, in den Obstbäumen zwitschern die Vögel. Nein, auf Stroh muss man hier nicht schlafen, sondern in ganz normalen Betten. Und doch ist Lehmanns Unterkunft anders. Nicht nur, weil er mit Sonnenenergie, Regenwasser, Wärmespeichern und Erdkollektoren 70 Prozent der Energie für Wärme und Strom spart.


Das ganze Gebäude hat etwas Abenteuerliches. Ständig wird an irgendetwas rumgeschraubt. Das Innenschwimmbad ist zwar schon da, aber noch nicht in Betrieb. Die Erlebnisgastronomie ist noch am Entstehen. Auch die Erweiterung zur „Öko-Wellness-Pension“ ist noch Zukunftsmusik. Selbst der Aschenbecher im Aufenthaltsraum mit Bar ist nur eine alte Thunfisch-Büchse. Luxus gibt es hier nicht. „Es ist ein Haus für Leute mit kleinem Geldbeutel.“ Öko-Lehmann lässt sich nicht unterkriegen. Langfristig will er „energie-autark“ werden. Also alle Energie selbst erzeugen. Er nennt es das „Robinson Crusoe-Prinzip“. Um alles muss und will er sich selbst kümmern. Es ist eben seine Insel. Eine Frau gab es früher. Mehrere. Auch eine Tochter. Aber das ist ein anderes Thema. Jetzt hat er ja „Freitag“. Freitag heißt eigentlich Dominik und macht ein Praktikum bei Öko Lehmann. Er soll hier die Küche leiten. Wenn erst das „Sonnenenergiehaus“ steht, will Robinson Crusoe zehn Arbeitsplätze schaffen. Wie er die bezahlen will? Abwarten.

Jetzt schon verkauft er seine Erfahrungen mit einem Meisterbetrieb für erneuerbare Energien. Wer sich mit dem Gedanken trägt, selbst ein Niedrigenergiehaus zu bauen, kann im Öko-Musterbau schlafen und bekommt obendrein die Beratung vom Fachmann.

Das Thema erneuerbare Energien wird wegen der drohenden Klimaveränderungen auch in der Lausitz immer interessanter. Schon werden Mais und andere Rohstoffe knapp, um Biogasanlagen zu versorgen, die wie Pilze aus dem Boden schießen. Weil es in Zukunft darum gehen wird, einerseits die Braunkohle vom klimaschädlichen Kohlendioxid zu befreien und andererseits auf alternative Energieträger zu bauen, hat ein Expertenteam verschiedene innovative Vorhaben rund um das Thema Energie in der Lausitz ins rechte Licht gerückt. Sie haben erkannt, wie viel Potenzial in Lehmann schlummert. Er wurde zu einem von 15 Projekten im „Energieland Lausitz“ des Jahres 2007 auserkoren.

Ausgelobt wurde der Wettbewerb von der Internationalen Bauausstellung (IBA) in Großräschen, vom Cottbuser Centrum für Energietechnologie Brandenburg (Cebra) und vom Energiekonzern Vattenfall. „Ich glaube, jetzt werd’ ich doch noch bemerkt“, sagt der Ökofreak, der auch schon 15 Jahre lang DJ mit einer „staatlichen Spielerlaubnis“ war. Am 22. Juni 2007 ist Tag der offenen Tür im Öko-Haus am Wolkenberger Weg 18 in Spremberg.

Übrigens, die Nacht in der Pension war sehr ruhig. Am Morgen weckt tatsächlich ein Hahnenschrei den Gast. Und emsiges Hämmern. Im Keller werkelt Öko-Lehmann.  An einem Leben ohne Braunkohle.


Auch am 05. Mai 2007 zum „Tag der offenen Tür“ im Rahmen der Woche der Sonne (eine bundesweite Großaktion mit Schirmherrschaft des Umweltministeriums der Bundesregierung), an dem auch die Firma „Öko Lehmann“ teilnahm, erschienen weder Personen aus dem „Kreis der Entscheidungsträger der Stadt Spremberg“ noch Personen aus dem Vorstand des FVV „Region Spremberg e.V.

 

Obwohl im Rathaus der Stadt Spremberg rechtzeitig durch den Leiter Büro Bürgermeister, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Herrn Alexander Adam, reichlich Werbung und Info- Material ausgehangen wurde, hatte sich niemand für diese nachhaltige Energieversorgung interessiert (auch nicht der Bürgermeister als CDU- Mitglied).

 

Warum eigentlich ? 

Woche der Sonne


2. RBB Heimatjournal:

Heimatjournal vom 08.04.2006

 

Carla Kniestedt spazierte in dieser Woche durch Spremberg in der Lausitz.

Strittmatters "Laden" in Bohsdorf - Ostereier-Museum in Sabrodt - US Car Club in Cantdorf - Öko-Lehmann aus Wolkenberg

 

Das HEIMATJOURNAL meldete sich in dieser Woche aus der Geburtsstadt Erwin Strittmatters – aus Spremberg in der Niederlausitz. Carla Kniestedt traf bei ihrem Spaziergang immer wieder auf Hinweise auf den Dichter – da heißt die Schule nach ihm, dort eine ganze Straße. In Bohsdorf steht der berühmte "Laden" – in einer Romantrilogie von Strittmatter für die Ewigkeit festgehalten, vom Fernsehen gesamtdeutsch verfilmt. Heute ist der Laden wieder eingerichtet und ein Museum geworden.

 

Dorothea Tschöke spielte als Statistin im "Laden" mit und war für die Trachten zuständig. In Sabrodt in der Nähe von Spremberg hat sie ein Ostereier-Museum eingerichtet und gilt als Expertin für sorbische Ostereier-Kunst. Carla Kniestedt probierte verschiedene dieser Techniken aus.

Sie testete auch die Fahrtüchtigkeit der "Ami-Schlitten" des Us Car Clubs Spremberg. Hier dreht sich alles um den richtigen Sound von Pontiac, Chevrolet oder Caddillac. Jeder kann mitmachen, Auto ist nicht Bedingung, nur "schrauben" muss man gern wollen.

 

Das ist auch eine Lieblingsbeschäftigung von "Öko-Lehmann". Gerd Lehmann hat immer etwas zu tun in seinem ökologischen Musterhaus mit eigener Energieversorgung und fertig wird er wohl nie. Er betreibt eine Pension, hat einen Meisterbetrieb für regenerative Energiesysteme und plant Probewohnen im Ökobau für "Häusle-Bauer". Carla Kniestedt staunte nicht schlecht, denn Vis a Vis vom Kohlekraftwerk Schwarze Pumpe "muss es auch ohne Kohle gehen!".